Diesen Freitag: Küchenkonzert mit Alü Diamusic und gemeinsamem ViKo-Essen

Diesen Freitag wird es experimentell: KüKo goes ViKo! Schaltet euch ein und lernt hier schon mal Gabriel, einen der sympathischen Musiker von Alü Diamusic, im Interview kennen.

Es hilft ja nix… wir wollen euch einfach mal wieder sehen und laden euch zur Video-Konferenz-Variante des Küchenkonzerts ein. Im Experimentier-Modus. Gekocht wird zuhause und zwar „Varianten vom Kürbis“. Um 19.30 treffen wir uns online, zeigen was wir Hübsches gekocht haben in unsere Webcams und quatschen und chatten und prosten uns zu – endlich wieder gemeinsam applaudieren können. Yeah! Ab 20 Uhr startet wie gewohnt ein Konzert, diesmal mit Alü Diamusic.

Bist du dabei? Dann melde dich bis Freitag den 27.11. um 12 Uhr bei Rike an:

rike.salow@gwa-stpauli.de
Sie schickt dir dann den Link zu unserer Video-Konferenz. Wir sehen uns!

 

Und als Appetizer hier schon mal ein Interview mit Gabriel von Alü Diamusic:

Gabriel, wie geht es dir? Wie ist die Situation für dich als Musiker in der Corona-Zeit?
Zum Glück geht es mir gut! Wir haben in meiner kleinen Familie glücklicherweise auch noch andere Einkommensquellen neben der Musik. Am schwierigsten ist es für Musiker, die nur von Musik leben. Und auch für Techniker, Produzenten, Veranstaltungsorte, die von Konzerten und kulturellen Aktivitäten leben. Ich finde es wichtig und richtig, dass es Unterstützung für diesen Bereich gibt. Kultur und Kunst sind ein ganz wesentlicher Teil des Lebens.
Für mich persönlich heißtt es, keine Konzerte oder Treffen mit anderen Menschen. Es ist sogar schwer zu proben, wenn man eine Band hat. Das ist langweilig. Aber wir suchen nach anderen Möglichkeiten, weiter produktiv zu sein. Ich habe zum Beispiel diesen Monat genutzt, Songs aufzunehmen, alleine und auch mit meiner Band . Im letzten Lockdown habe ich angefangen, Videoclips zu erstellen, ohne zu wissen, wie es geht. Es ist wichtig, kreativ zu bleiben und nicht zu denken, dass man nichts mehr machen kann.
Du spielst diesmal mit Ali aus Burkina Faso als Duo Alú Diamusik. Wie habt ihr euch kennengelernt?
Ich habe Ali im Juli getroffen. Ich war seit einem Jahr in Flensburg und er seit ungefähr sechs Monaten. Wir haben uns zufällig auf der Straße getroffen. Eine Harfenistin, die ich aus einem Kulturzentrum kannte, wollte mittags auf der Straße ihre Harfe spielen. Und ich bin mit meinem kleinen Sohn hingegangen, um ihr zuzuhören. Ali kam vorbei und er kannte die Harfenistin auch. Sie stellte uns einander vor und wir verabredeten uns locker, um irgendwann mal gemeinsam zu spielen. Ich war eigentlich nicht wirklich überzeugt, weil ich mich sehr auf die Arbeit an meiner Solomusik konzentrierte und bereits in einem lateinamerikanischen Musikduo spielte. Aber wir kamen zusammen, wir fingen an zu spielen und da war sofort eine musikalische Chemie!
Was macht die Afro-Latin-Fusion musikalisch aus?
Es ist etwas ganz Besonderes. Ich wusste nichts über afrikanische Musik und noch weniger über Alis Instrument, die Kora. Es war ein völlig neues Hörerlebnis und eine große Herausforderung, mit ihm zu spielen und seinen Ideen zu folgen. Aber irgendwie begann sich Stück für Stück, mit Intuition und Sensibilität, ein ganz neuer Klang zu bilden. Ich denke, Latino zu sein hat mir geholfen, seine musikalischen Gefühle zu verstehen. Alles war instinktiv und magisch. Und eines Tages hatten wir ein komplettes Lied komponiert. Ali sagt, wir wären wie verlorene Brüder, die sich gefunden haben.
Was ich noch sagen möchte ist, dass wir derzeit eigentlich vier Musiker in der Band sind, zusammen mit dem großartigen Hans Hansen aus Deutschland an Bass und E-Gitarre und Chidi Egwom aus Nigeria mit Gesang und Trommel. Die Musik ist unsere Fusion, von Gefühlen, von unseren Erfahrungen und unserer Leidenschaft für Musik.
Immer, wenn du im Kölibri Küchenkonzert spielen möchtest, kommt der Lockdown. Bist du eigentlich abergläubisch? Wollen wir es noch mal live versuchen? Können wir etwas tun, damit es dann endlich klappt?
Haha! Ja, das ist komisch, ich weiß auch nicht was los ist! Im März sollte ich ein Konzert geben und dann kam der erste Lockdown. So wurde ich der erste, der ein Online-Konzert aus der Küche gemacht hat. Jetzt wollte ich, dass ihr diese großartige Band kennenlernt und wieder ist Lockdown! Ich bin eigentlich kein Pechvogel, aber was mir mit den Kölibri passiert, ist schon etwas geheimnisvoll. Ursprünglich hatte ich euch angeschrieben, weil ich euren Namen wirklich mag. Der Kolibri ist ein ganz besonderer Vogel für mich und für die indigenen Völker Lateinamerikas. Ein mystischer Vogel der nur auf dem amerikanischen Kontinent lebt. Und mein Sohn heißt in der indigenen Mapuche-Sprache „Wunderschöner Kolibri“. Wenn diese Corona-Sache vorbei ist, möchte ich also wirklich mal kommen und euch alle kennenlernen.
Was erwartet uns diesen Freitag?
Ich lade euch alle ganz herzlich zum Video-Konzert ein! Diesen Freitag stellen sich nur Ali und ich vor – sozusagen in unserem kleineren Corona-Format. Ali singt in Bambara, seiner Originalsprache, und spielt auch die afrikanische Flöte für euch. Es ist ein neuer Sound, der hier im Norden entstanden ist, wo wir uns nach langem Weg aus Afrika und Lateinamerika begegnet sind. Schaltet ein und entdeckt Alü Diamusic. Viele Grüße !!

Gefördert durch den Fonds Soziokultur „Inter-Aktion“